Aus den Fesseln und dem Druck der Angst zu Sicherheit und Verbindung: Polyvagal-Theorie (Porges) und Focusing (Gendlin)
FR/ SA 5. / 6. 9. 25 Präsenzkurs
Die PolyvagalTheorie von Steven Porges (Neurobiologe, Trauma-Stress-Forscher u.a.) gehört zu den wichtigsten Modellen zum Verständnis unseres Nerven- systems und der Traumatherapie auf der Basis von 40 Jahren Forschung.
Danach schätzt unser Autonomes Nervensystem die Umgebung schon vor der bewussten Wahrnehmung ein bzgl. Sicherheit, Gefahr und Lebensgefahr. Es empfängt ständig Signale aus dem Körper über die sog. Neuroception (ähnlich dem Felt sense), die überlebensfördernde Defensiv-Reaktionen initiieren, bevor das Gehirn dem Vorfall einen Sinn zuschreibt. Die Erzählung, mit der wir uns selbst und die Welt einordnen, folgt also oft dem neuronalen Zustand von Bedrohung, ohne dass wir es bemerken. Das kann sich ausdrücken in ständiger innerer Unruhe, Bluthochdruck, stressbedingten Schmerzen, Gedankenkreisen etc. oder in Dauer-müdigkeit, Kraftlosigkeit und Handlungsblockaden.
Verbundenheit, Neugier, Kreativität und Lernen setzt ein Gefühl von Sicherheit voraus, das oft nicht entsteht, weil alte Bedrohungserfahrungen unbewußt Angst-/Stressreaktionen und Verteidigungsmuster triggern, die sich nicht mehr von selbst "beruhigen".
Aus Sicht der Polyvagal-Theorie ist ein mangelndes Gefühl der Sicherheit der entscheidenden Aspekt bei der Entstehung von seelischen und körperlichen Krankheiten. Glücklicherweise gibt es verschiedene Wege, sich selbst die notwendigen Sicherheits- und Bindungssignale zu geben, bevor und damit man sie auch außen wahrnehmen kann.
Der Vorteil dieses Ansatzes ist, dass man nicht "die ganze Geschichte" hochzuholen braucht, sondern lernt, den neuronalen Zustand zu erkennen (eine Art von Felt sense davon) und dann selbst mit Übungen sanft zu regulieren.
Wir möchten im Kurs die Polyvagal-Theorie erfahrbar und für den Alltag nutzbar machen,
viele Strategien der Selbstregulation autonomer neuronaler Zustände durch konkrete Übungen vermitteln,
die Resilienz bei Angst-/Stress-Belastung erhöhen durch Stärkung des sog. "social engagement systems"
und dem Erleben von Sicherheit und Verbundenheit durch Focusing innerlich Raum und Bedeutung geben...
Leitung Dr. Sybille Ebert-Wittich > Artikel: Die Polyvagaltheorie im Kontext von Focusing
Termin 5. / 6. 9. 25FR 16 - 19.30 / SA 9.30 - 18 Uhr vorauss. 14 FOBI-Pkt. LPK-RLP
Gebühr € 190
Der Kurs wird anerkannt im Rahmen Aufbaustufe der Weiterbildung zum Focusing-Begleiter/ Berater.
Feedback einer Teilnehmerin
"Danke für das tolle PolyvagalTheorie-Wochenende, es war bahnbrechend für mich."